Hier die Geschichte des Rades mit alle Details, die mir wichtig sind:

Das Fahrrad wurde ca. 1817 erfunden. Es war ein einfaches Laufrad. Sozusagen, ein Fahrrad, bei dem die Pedale fehlen und der Sattel so tief ist, dass man mit den Füßen den Boden berühren kann.

 

Das Fahrrad, welches wir alle in der jetzigen Form kennen, wurde ca. 1890 in den Läden verkauft. Für mich das Unglaubliche: Der Rahmen hat sich nicht verändert! Damit meine ich, dass wir alle mit einem Fahrrad fahren, dass sich seit 1890 nicht mehr verändert hat!! Klingt irgendwie unglaublich, oder? Ist aber so.

Natürlich werden Radprofis und Fahrrad-Kenner mir nun widersprechen, weil sich viele Details verändert haben.

Dagegen halte ich aber Folgendes:

Bitte schauen Sie sich doch mal ein Bild vom "Rover", aus dem Jahre 1886 an und vergleichen Sie es mit Ihrem Fahrrad im Radschuppen, welches Sie vielleicht vor fünf Jahren gekauft haben. Der normale Bürger wird nur zwei Fahrräder erkennen.

Und wenn ich jetzt mit einem Rover aus dem Jahre 1886 in der Stadt herum fahren würde, wäre ich nur ein weiterer Fahrradfahrer, der auf einem alten Rad unterwegs ist...

 

Nun aber zum Liegerad.

Liegeräder wurden schon ca. 1893 gebaut. Peugeot hat 1914 das erste Liegerad in Großserie produziert.

Ein Jahrzehnt später wurde das erste Liegerad produziert, das sportlich erfolgreich genutzt wurde – die Radsportorganisation UCI erlaubte damals noch die Teilnahme dieser Fahrzeuge am offiziellen Wettkampfbetrieb. Es stellte 1933 mit 45,056 Kilometern einen Stundenweltrekord auf. Diese Geschwindigkeit wurde erst fünf Jahre später von einem herkömmlichen (unverkleideten) Rennrad erreicht.

Am 1. April 1934 entschied sich die UCI jedoch dafür, Liegeräder aus dem Wettkampfbetrieb auszuschließen. Dies bedeutete einen Wendepunkt in der Entwicklung dieses Fahrradtyps. Auch dadurch erlebten Liegeräder zwischen etwa 1950 und 1980 einen Tiefpunkt in der Popularität. In dieser Zeit waren nur Kleinserienmodelle von einzelnen Herstellern erhältlich. Der UCI wollte die Leistung des Fahrers und nicht den Vorteil des viel schnelleren Liegerades in den Vordergrund erheben.

Meiner Meinung nach spielt in dieser Entscheidung auch sehr viel Geld mit...

Es ist für mich klar, dass die Entscheidung des UCI das "Aus" des Liegerades bis heute hin ist. In meinem Bekanntenkreis wird immer dagegen gehalten, "Wenn deine Liegeräder so toll sind, warum fahren die nicht bei der Tour de France mit?".

Die Entscheidung vom 1. April 1934 hat das Liegerad für immer im Markt gebremst und in meinen Augen auch gestoppt.

Sehr viele Menschen sehen sich die Tour de France und andere Radrennen an und denken sich, so schnell möchte ich auch fahren können. Oder zumindest eines dieser schnellen Flitzer selbst zu Hause fahren. Dann noch den Speck in ein enges Leibchen pressen, schon ist man ein Tour de France - Rennfahrer. Wir alle Konsumieren das, was uns angeboten oder empfohlen wurde. Das ist auch logisch. Da ist leider kein Platz für ein Liegerad...